Standsicherheit & Tragfähigkeitserhöhung
Kölner Dom

Hohlraumverfüllung und Tragfähigkeisterhöhung historischer Konstruktionen

Der Mauerwerksbau hat eine jahrhundertealte Tradition. In früheren Zeiten wurde Mauerwerk nach handwerklichen Regeln ausgeführt; Steinformat und Wanddicke richteten sich nach der geschätzten Beanspruchung. Heute ist die Kenntnis der Tragfähigkeit eines historischen Mauerwerks für die Sicherung und den Umbau alter Bausubstanz von hoher Bedeutung.

Lastumlagerungen bzw. -erhöhungen innerhalb des Mauerwerks können durch Schäden, durch Sanierungs- oder Sicherungsarbeiten ebenso wie durch Nutzungsänderungen hervorgerufen werden und neue Schäden nach sich ziehen. Tragende Bauteile historischer Bauten, wie Wände und Pfeiler, bestehen häufig aus zweischaligem Naturstein oder Ziegelmauerwerk. Während die äußeren Schalen „ordentlich“ gemauert sind, befindet sich im Inneren dieser Bauteile zumeist eine „Schüttung“ aus Steinbruchstücken und einem hohen Mörtelanteil. Das Tragverhalten wird über die Festigkeits- und Verformungseigenschaften von Stein und Mörtel hinaus noch von vielen weiteren Parametern beeinflusst.

Dazu gehören:

  • Mauerwerksaufbau (Einschalig/Mehrschalig)
  • Steinformat
  • Art des Verbandes
  • Güte der Ausführung
  • Streubreite von Stein- und Mörtelqualität

In den allermeisten Fällen wirken Hohlräume und Klüfte innerhalb des Mauerwerks tragfähigkeitsmindernd. So gehört eine Verfüllung solcher Fehlstellen zu den notwendigen Begleitmaßnahmen vieler Mauerwerkssanierungen. Die zum Verfüllen bzw. Verpressen einzusetzenden Mörtel sind vor allem hinsichtlich Festigkeit, Wasseraufnahmevermögen und Bindemittelkompatiblität auszuwählen.