Steinfestigung
Dresdner Zwinger

Zielgerichtete Verjüngung für mineralische Untergründe

Die Verwitterung eines mineralischen Baustoffes geht immer mit einer Schwächung seines Gefüges einher. Diese Schwächung wird in der Regel durch eine Aufweitung des ursprünglichen Porengefüges, selten durch einen echten Bindemittelverlust hervorgerufen. Die zentrale Aufgabe einer Festigungsmaßnahme besteht in dem zielgerichteten Auffüllen des durch die Verwitterung neu entstandenen Porenraums. Dies geschieht durch Eintrag eines zusätzlichen, naturidentischen Bindemittels.

Bei einem „neuen“ Werkstoff, z. B. einem bruchfrischen Gestein, ist das Festigkeitsprofil in der Regel homogen, somit sind Festigkeit und Elastizität an der Oberfläche des Baustoffs wie an jeder Stelle des Querschnittes gleich. Dieser, durch die Verwitterung verlorengegangene Zustand soll durch eine Festigung wieder hergestellt werden, ohne dass neben Festigkeit und Elastizität weitere charakteristische Baustoffparameter beeinflusst werden.

Ebenso groß wie die Vielfalt der Fassadenbaustoffe – angefangen bei unterschiedlichen Natursteinvarietäten über Ziegel und Putz bis zum Beton – und der unterschiedlichen Witterungseinflüsse ist die Vielfalt möglicher Verwitterungsprofile. Hier wird klar, dass zum Erzielen von ausgeglichenen Festigkeitsprofilen unterschiedliche Festigertypen notwendig sind.

Entsprechend werden von Remmers Festigertypen angeboten, die sich hinsichtlich der folgenden Kriterien unterscheiden:

  • ihres „Bindemittelgehaltes“ – der sogenannten Gelabscheidungsrate
  • ihrer Gelstruktur – ohne oder mit elastifizierenden Strukturanteilen
  • der Art ihrer Bindung zum Untergrund

Der Kieselsäureester selber ist eine Flüssigkeit, kann also prinzipiell ohne Zugabe von Lösemitteln in ein Porengefüge eingetragen werden. Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse von großen und kleinen Molekülen lassen sich die Eigenschaften eines Festigers, insbesondere seine Gelabscheidungsrate, d. h. Menge des im Porengefüge entstehenden Kieselgels gezielt variieren. Neben der Gelabscheidungsrate sind durch Veränderungen von Art und Menge des Katalysators und dem Einsatz von Lösemitteln weitere Variationsmöglichkeiten hinsichtlich des Eindringverhaltens, der Reaktionsgeschwindigkeit, etc. vorhanden.

Durch die gezielte Kombination und Variation dieser Parameter ist eine Palette von Steinfestigern entstanden, die weitreichende Auswahl- und somit Anpassungsmöglichkeiten an den zu konsolidierenden Untergrund bietet.

Alle Steinfestiger auf Kieselsäureesterbasis haben eine entscheidende charakteristische Eigenschaft, die sie gegenüber anderen Festigern auszeichnet: Das entstehende festigende Kieselgel besitzt eine eigene Porosität. Diese sogenannte Sekundärporosität sorgt für den Erhalt von Kapillarität und Wasserdampfdurchlässigkeit des gefestigten Materials.