KSE-Modul-System
Tempelanlage Angkor Wat

Erweiterte Herausforderung - Baukasten für Restaurierung-Profis

Die Aufgabenstellungen bei der Natursteinkonsolidierung beschränken sich meist nicht nur auf die strukturelle Festigung, sondern gehen je nach Verwitterungsart und -intensität weit darüber hinaus.

Aufgrund der hohen Affinität des Kieselsäureesters zu den meisten Natursteinen und der häufig durch den Einsatz unterschiedlicher Materialien entstehenden Schichtenproblematik ist der Wunsch, alle auftretenden Problemstellungen im gleichen Material lösen zu können nur allzu verständlich. Dem entspricht Remmers mit dem KSE-Modul-System.

Um neben einer strukturellen Festigung auch Substanzverluste mit Injektionsmassen, Anböschmörteln und Lasuren behandeln zu können, wurde das Remmers KSE-Modul-System entwickelt. Ausgehend von einem elastifizierten Steinfestiger als naturähnliches Bindemittel können mit unterunterschiedlichen Zusätzen vor Ort Injektionsmassen, Anböschmörtel und auch Lasuren hergestellt werden. Die resultierenden Materialien können in ihren physikomechanischen, feuchtetechnischen und optischen Eigenschaften dem Untergrund angepasst werden, sodass maßgeschneiderte Lösungen entstehen. Mit Vermeidung von unterschiedlichen bzw. nicht harmonisierenden bauphysikalischen Kennwerten an Schichtübergängen können auch schwierigste Aufgabenstellungen sinnvoll gelöst werden.

Festigung auf Basis „klassischer“ Steinfestiger

REMMERS KSE 100 / 300 / OH / 510

Handelsübliche Steinfestiger sind maßgeschneiderte Produkte, deren Eigenschaften aus der zielgerichteten Verwendung unterschiedlich großer KSE-Moleküle, verschiedener Katalysatoren und ggf. spezieller Lösemittel resultieren. Durch eine gezielte Kombination dieser „klassischen Steinfestiger“ können eine Vielzahl unterschiedlich zu konsolidierender Untergründe erfolgreich saniert werden.

Dom zu Halberstadt ©

Steinfestigung mit modifizierten Festigern

REMMERS KSE 300 HV

Probleme zielgerichtet lösen

Steinfestiger auf Basis von Kieselsäureester zeigen auf silikatischen Untergründen zwei ineinandergreifende Wirkmechanismen. Zum einen bindet der Kieselsäureester chemisch
an den Quarz des Unter grundes an, zum anderen bildet er im Porenraum des Untergrundes ein dreidimensionales Kieselgelgerüst aus, das auch ohne direkte chemische Anbindung zu einer Stabilisierung des Untergrundes führt. Auf rein calcitischen Untergründen kommt nur der zweitgenannte Mechanismus zum Tragen.

Um die chemische Anbindung des Kieselsäureesters auch an calcitische Untergründe zu erreichen, können speziell entwickelte Haftvermittler eingesetzt werden. Diese Stoffe „vermitteln“ zwischen der kovalenten Bindung des Quarzes und der polaren Bindung des Kalksteins indem sie beide Mechanismen in sich vereinen.

Spezialfestiger für Kalkstein

Mit dem Remmers KSE 300 HV (HV = Haftvermittler) folgt jetzt erstmals ein Steinfestiger diesem Wirkprinzip. Die Wirksamkeit des Produktes wurde bereits in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, geförderten Pilotprojekt zur Kalksteinkonservierung am Dom zu Halberstadt nachgewiesen.

Dom zu Halberstadt

Festigung auf Basis „elastifizierter“ Festiger

REMMERS KSE 300 E / 500 E

Grenzen beim Einsatz „klassischer“ Steinfestiger

Die teilweise sehr geringe Größe der Gelpartikel der „klassischen“ Steinfestiger begrenzt deren Einsatzbereich auf Untergründe mit „normalen“ Poren- bzw. Hohlraumradien. Für die Festigung von Baustoffen mit größeren, natürlichen oder durch Verwitterung entstandenen Hohlräumen sind die herkömmlichen Festiger somit nur bedingt geeignet. Zu diesen „Problembaustoffen“ zählen z. B. Tuffe, Putze oder auch quellfähige Natursteine, wie Schilfsandsteine. Die Ursachen sind entweder die natürliche Porenradienverteilung des Natursteines (z. B. Tuff) oder eine aus der Verwitterung (z. B. bei quellfähigen Natursteinen wie Schilfsandsteinen) resultierende Ausbildung von Mikrorisszonen.

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